Zu dem Baugebiet wollte ich auf jeden Fall ein Paar Worte verlieren, den die Geschichte zu kennen,wo man zukünftig sein Leben verbringen wird, ist immer gut.
Na ja, es gibt schon die Fälle, wo man sagen könnte: „Lieber hätte ich es nicht gewusst“ – aber hier ist es definitiv nicht der Fall.
Was ich bis jetzt finden konnte geht in die 30-ge Jahre zurück.
Wie alles began
Etwa Anfang 30ger haben die Mitglieder der DJK Teutonia Hamm südlich des heutigen Beisenkamp-Gymnasiums in nächster Nähe zur Liebfrauen-Kirche in Hamm einen neuen Sportplatz mit 400-Meter-Bahn und ein massives Sportheim gebaut. Das Ganze haben sie in ihrer Freizeit geschaffen.
Leider hat es dann auch nicht mehr lange gedauert als die Nazianalsozialisten nach der Machtergreifung diesen Platz inklusive das Haus der Wehrmacht zur Verfügung gestellt haben. Und in den Jahren 1935/36 ist auf diesem Gelände eine Panzerkaserne gebaut worden.
Danach folgten einige Umstrukturierungen und Umbenennungen der Einheit. Am 16. März 1940 bekam die Einheit den Namen „Panzerjäger-Abteilung 16“, die im Jahr 1943 in Stalingrad komplett vernichtet worden.
Nachkriegszeiten
Nach dem Krieg in den Jahren 1945-47 wurde die Kaserne für „Displaced Persons“ (frühere Bezeichnung für Flüchtlinge) benutzt. Im Jahr 1947 zog die Britische Rheinarmee (BAOR) ein. Ab 1948 vornahm die Einheit Panzerreparaturen. Interessanter wird es, wenn man in Details anschaut, wie die Einheit betrieben wurde.
Bis 1983 waren 95% des Personals dieser Einheit „MSO“, also Angehörige der Mixed Services Organisation der Briten, und zwar – Polen!
Hier ist kleiner Auszug aus dem Forum https://www.geschichtsspuren.de:
Die Historie beginnt hier 1947 mit „watchman units“ der Briten, die man im Deutschen Militärgebrauch vielleicht mit den „Hilfswilligen“ HiWis umschreiben kann. Diese Einheiten von „Wachmännern“ wurden von der BAOR gebildet, um die Polen, meist ehemalige Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter oder KZ-Insassen, unterzubringen, die in der britischen Zone lebten, und sich standhaft weigerten, nach Polen zurückzugehen. Entweder weil ihre Heimat in Ostpolen, und damit im Bereich der UdSSR, lag oder sie mit dem politischen System im neuen Polen nicht einverstanden waren. Deshalb waren sie eher gewillt, mit den Briten zusammenzuarbeiten. Die MSO war ein Teil der britischen Armee und zunächst rein polnisch; die hier beschäftigten ehemaligen DPs wurden nicht nur als Wachmänner, sondern auch als Fahrer, Bürokräfte und Mechaniker eingesetzt. Strukturiert war die MSO ähnlich wie die britischen Kolonialeinheiten mit einem britischen Kommandooffizier und Feldwebeldienstgraden, die zusammen mit einem „nativen“ Offizier und ebensolchen Feldwebeln und Unteroffizieren arbeiteten. Später waren dort übrigens auch Jugoslawen, Litauer, Esten, Letten, Tschechen, Slowaken Ungarn und Ukrainer eingesetzt.
Im Frühjahr 1947, wurde die „317“ aus diesen „Watchmen Units“ aufgestellt und begann mit der Fahrschulausbildung für das Personal, zuerst in Cuxhaven und später in Flensburg.
Die Einheit wurde dann als “317 Transport Unit” bezeichnet. Im März 1948 wurde sie nach Langenhagen bei Hannover verlegt, wo sie als allgemeine Transporteinheit eingesetzt wurde.
Im August 1990 wurde bekannt, dass die Panzertransport-Einheit aufgelöst werden sollte, was sich durch den ersten Golfkrieg ab September 1990 beschleunigte. Viele Soldaten gingen direkt in das Golfgebiet. Am 12.März 1991 fand die letzte Truppenmusterung in der Kaserne statt. Die letzten Soldaten und die Zivilangestellten gingen am 31. März 1991 zur 3 Tank Transporter Squadron RCT in Sennelager oder wurden entlassen. Danach wurde die Kaserne leer-gezogen und als Aussiedler / Asylbewerberheim im Wortsinne verbraucht.
Im Jahr 2008 ist die Kaserne abgerissen worden. Das Gelände ist geräumt worden und stand still bin 2017…
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45. Abriss der Kaserne
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Für die Bilder möchte ich mich ganz herzlich bei dem Forum https://www.geschichtsspuren.de bedanken.